Freitag, 27. Januar 2017

Venezuela - CARACAS&MARGARITA

"... und wie Sterntaler so da stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter blanke Taler..." 
(Ausschnitt aus "Die Sterntaler" von den Brüdern Grimm)


Lauter blanke Taler, ein unbezahlbarer Reichtum, jede Reise bringt Erinnerungen, Eindrücke, Erlebnisse und keiner kann sie einem jemals wieder nehmen. 
Venezuela stand nie auf meiner Reiseliste und doch wollte es der Zufall so und ich habe mich in den Flieger gesetzt - Ziel: eine der gefährlichsten Städte der Welt. 
Ungewissheit, Zweifel, Angst, Vorfreude, in meinem Kopf rasten die Gedanken kreuz und quer, völlig unbegründet, wie ich sicher gelandet feststellen musste. 
Als ich auf die Straße trat schlug mir eine enorme Hitze entgegen. Stehende, von Abgasen getränkte Luft und dennoch verspürte ich dieses Gefühl der Neugier, mehr sehen zu wollen. Über die dicht befahrene "Highway" ging es gut 45 Minuten Landeinwärts nach Caracas. Vorbei an den Siedlungen der Armen, Wäldern, Bergen. Beeindruckend und dennoch erschreckend, wie die Menschen dort leben müssen. Gebiete die als Tourist lieber gemieden werden, zumindest wenn man vor hat gesund und munter irgendwann wieder heim zu kehren. Gefahren die überall lauern.
Und dann lag Sie da. die Stadt, Hochhäuser, grau, im Dunst. Wer mehr Geld hat wohnt in einer bewachten Gegend, überall muss man sich ausweisen um Zutritt zu bekommen. Für mich, die das "freie Leben" in Deutschland gewohnt ist, doch eine merkwürdige Situation. Schon nach nur zwei Stunden fühlte ich mich überwältigt von den vielen Eindrücken und Bildern, die sich in meinem Kopf festgesetzt hatten. Da taten die wenigen Stunden Schlaf bis zur Weiterreise nach Margarita gut. 
Früh ging es los, wieder zurück zum Flughafen. Niemals allein, immer in Begleitung. Mit einer alten, ratternden Maschine ging es in die Lüfte, eine halbe Stunde, auf eine paradiesische Insel. Mit dem Auto eine gute Stunde fahrt bis zum Appartement. Sprachlosigkeit. 
Niemals werde ich diesen Blick aus dem Fenster vergessen.

Ausblick aus dem Fenster
Was ich bisher nur von Postkarten kannte lag vor mir. Palmen, Meer, Fischerboote und eine unendliche Weite. Stunden stand ich da und schaute raus, versuchte zu verstehen, was passiert war, dass ich das erleben durfte. 
Sonnenuntergang
Ja, es mag sein, dass es Menschen gibt für die all das Alltag ist. Die meine Empfindungen nicht nachvollziehen können. Doch für mich war es einmalig. Als Kind hatte mein Urlaub sich größten Teils in Deutschland abgespielt. Es war einfach etwas völlig Neues. 
Jeden Tag stand ich an diesem Fenster und hing meinen Träumen nach. 
Eine Woche im Paradies. Baden im blauen Meer, Sonne genießen am weißen Strand, verschiedene, zuvor nie probierte kulinarische Köstlichkeiten. 
Und dann war er schon wieder da, der Tag des Abschieds. 
Da kullerten tatsächlich die Tränen. Zu beeindruckt war ich von den Ereignissen der letzten Tage. Zu mitgenommen von dem Leid was sich auf der Straße abspielte, während andere in Prunk und Luxus leben.

~ Ein Bild was sich im Kopf fest gebrannt hat ist eine ewig lange Menschenschlange, die in der enormen Hitze vor einem Laden wartet, um eventuell doch noch etwas Nahrung kaufen zu können... 3, 4, 5 oder auch mehr Stunden stehen Sie da. Wartend. Nicht wissend, ob es klappen und wie lange der Vorrat reichen wird...~

Und dennoch war ich glücklich. Ich hatte einen weiteren traumhaften Urlaub erlebt. Etwas, was ich mir nie erträumt hätte.

DANKE an die Person, die es mir ermöglicht hat und mir noch so viel mehr gegeben und gezeigt hat, als diesen kleinen wundervollen Fleck auf der Erde.




                                                                           


Margarita - Paradies


1 Kommentar:

  1. Hallo,

    vielen Dank für die Teilnahme an der Blogparade #Blogweltreise. ��

    Viele Grüße aus Frankreich

    Jonas & Franziska
    http://www.auswandern-fuer-anfaenger.de

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